„Deutschland muss sterben, damit wir leben können,“ ist von Slime und schmeckt nach Bier, könnte aber auch genauso gut vom Verband Deutscher Genrefilmer kommen, wenn es ihn denn gäbe. Dabei hat das europäische Genrekino durchaus eine ruhmreiche Tradition – klar, Italien und Frankreich, aber eben auch Deutschland, und sei es nur in Form europäischer Co-Produktionen. Filme wie ZINKSÄRGE FÜR DIE GOLDJUNGEN oder BLUTIGER FREITAG sind jedenfalls ein eindrucksvoller Beweis, es ging auch mal anders. Heute hingegen, Komödien, die tragenden Säulen vieler nationaler Filmwirtschaften, von Industrie mag man kaum reden. Und man wundert sich, ob man lachen oder weinen soll.

Deutsches Genre 2012, ein Lichtspielhaus am Ende des Tunnels? Bernd, Ben und Kay auf Heimaturlaub und doch mitten an der Front. Und dennoch Licht auf der Leinwand, IM SCHATTEN, Berliner Schule trifft VIER IM ROTEN KREIS und macht es rund. Richtig rund. DER RÄUBER und der Beweis, Sport ist Mord. Urbaner und postapokalyptischer Horror, RAMMBOCK: BERLIN UNDEAD und höllisch in HELL. Und thronend über allem Dominik Grafs Serienmeisterwerk IM ANGESICHT DES VERBRECHENS. Letztes Jahr gefolgt von dem tollen Versuch DREILEBEN. „Made in Germany“, 2012 ein Qualitätssiegel? Mindestens wenn es um Podcast geht, und der dann auch noch Flimmerfreunde heißt. Da können sich alle anderen direkt mal ficken gehen.

5 Antworten auf „#33: Genrekino aus Deutschland“

Zu: Angesicht des Verbrechens – Der Mann von Marie Bäumer
Ja. Richtig. Man kennt den Darsteller aus verschiedenen anderen dt. Produktionen. Beispielsweise „Im Schatten“ (siehe Bild oben!) oder „Dreileben“.
Er ist so durch und durch Deutsch? Bin ich anderer Meinung. Hat kroatische Wurzeln und die man merkt man ihm auch an. Geht also schon als Russe durch, denke ich.

Hey, hey!
Ein sehr schöner podcast. Und eigentlich gar nicht unkonzentriert. Eure podcasts sind eindeutig besser, wenn Ihr nicht dabei esst.
Eure Klage über das fehlende Publikum für Dreileben oder Im Angesicht des Verbrechens: Kann man das Vorhandenseins eines Publikums nicht an TV-Einschaltquoten messen, wenn es um solche Filme geht – glaube ich. Die Filme finden schon ihr Publikum per DVD oder eben im Web. Und wie will man eigentlich entscheiden, wann ein Publikum „groß genug“ ist, um einen Film als Erfolg zu deklarieren?

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