#35: The Dark Knight Rises

Und aus den Boxen Hüsker Düs „New Day Rising“: Wie schön das gewesen ist, als auf einmal alles vorbei gewesen ist und die Fahnen überall verschwunden, man wieder atmen konnte. So fragil, bitte nicht zerbrechen.

Haben ja alle überall so laut geschrien, ihren Scheiss zu verkaufen, neu angemalt und jeder stolz in seinem Shirt und danach gerne auch ohne, unendlich unangenehm. Nun endlich wieder reden und/über Regen. Und dann, da an der Ampel an der Kreuzung mit dem grossen Supermarkt, durch die regennasse Windschutzscheibe an der Litfaßsäule, ein Versprechen. Ein Versprechen, welches genauso japanische SUV, finnische Mobiltelefone und globale Engery Drinks verkaufen muss und eines, das vom Ende des Glücks kündet, zwingende Voraussetzung eines jeden Sequels. Christopher Nolans Batman kehrt zurück und mit ihm die Flimmerfreunde. Gedreht auf 65mm Negativ-Film, in 2D erscheint Nolans dritter Batman Film wie ein Anachronismus, und auch sonst hat der Film wenig gemein mit dem durchschnittlichen 20 Minuten Prämisse + 100 Geballer Superheldenfilm des Sommers. Nolans Film ist ansatzweise komplex und ambivalent, hat auf ganzer Länge mehr zu tun mit DOCTOR ZHIVAGO als anderen phrasendreschenden Rächern. Bernd, Ben und Kay über Christopher Nolans Batman Filme und insbesondere den dritten, letzten THE DARK KNIGHT RISES.

#34: Joss Whedon

Ein Hoch auf den Geschlechtsverkehr und die Filme und Serien, die den Weg dorthin erleichtern. BUFFY und das BH-Träger Trinkspiel etwa. Die Leute sagen, Sex sells und manche sagen, Whedon sells, aber die Umstände nicht immer. ANGEL, das Spin-Off, erfolgreich, FIREFLY im Sendeplatz-Schiebespiel von Fox beerdigt, von der Netzgemeinde schon vor dem frühen Ableben heilig gesprochen, nur um dann im Kinofilm SERENITY Wiederauferstehung zu feiern.

Gastspiele bei THE OFFICE, DOLLHOUSE oder GLEE, nicht zu vergessen, DR. HORRIBLE’S SING ALONG BLOG, ein weiteres Whedon Kind. Alles angenehm angefüllt mit popkulturellen Referenzen, nicht selten Superhelden-Comics. Scheint also schlüssig und dem Vorab-Hype zuträglich, den Mann in den Regiestuhl für Marvels, nach den Einzelwettkämpfen, die Staffel, THE AVENGERS zu setzen. Der sieht im letzten Drittel aus wie ein überlanges Musikvideo zum sympathischen Riccoraw Sommerhit BULLENWAGEN KLAUN UND DIE INNENSTADT DEMOLIEREN und hat in den ersten beiden – in Ermangelung des Versuchs, ernsthaft irgendwas zu erzählen – immerhin ein paar „ganz-okay-Whedon -Sprüche“. So läßt sich der Quatsch dann auch auf Autos, Happy-Meal-Toys, Kreditkarten oder auch das H&M-Shirt Deines kleinen Bruders drucken. Whedon derweil, geht hin, wo Branagh vor THOR herkam, zu Shakespeare. MUCH ADO ABOUT NOTHING. Viel Lärm um Nichts aka THE AVENGERS.

#31: Sommer der Superhelden

Hoffnung für all diejenigen, in deren Köpfen „nuklearer Erstschlag“ und „mein Nachbar“ häufig im selben Satz auftauchen. Okay, vielleicht auch nur eine Feuerpause für 50 Minuten, Friedenspfeife rauchen mit Bernd, Ben und Kay. Sommer 2011? Erinnert sich noch jemand?

Gruppensex am Baggersee, Heroin im Supermarkt und Wahlrecht für Hunde. Ein goldenes Zeitalter. Auch, so meinen manche, für den Superhelden-Film. Die fantastischen Drei bekennen sich zu ihrem Elastan Fetisch und blicken zurück auf THOR, CAPTAIN AMERICA, GREEN LANTERN, X-MEN: ERSTE ENTSCHEIDUNG und den tollen THE GREEN HORNET. Bei Blockbustern gerne an der Grenze zur Dummheit, scheinen die Studios bemüht, bei den Superhelden-Verfilmungen ein paar smarty Regisseure auf den Stuhl zu setzen. Vielleicht, weil das Genre den Siegeszug der Freaks, Geeks und Nerds durch den Mainstream darstellt. Ob das über freundliche Begeisterung auf Comic Conventions hinaus Wirkung zeigt, davon berichten die Flimmerfreunde in ihrem Rückblick auf den SOMMER DER SUPERHELDEN 2011. Die Adrenalinampulle zur Stulle: die Tick, Trick und Track der Podcastwelt tischen auf. Filmverstehen für Geniesser. Nächstes Jahr dann das große Spezial zu THE AVENGERS. Flimmerfreunde – nicht am, sondern der Puls der Zeit.