Auf der Strasse tobt der Regen, in seinem Wagen die Musik, er fährt noch einmal durch die Gegend, in der sein Herz begraben liegt.“ Ein Auto, ein Lied und die Nacht. In Kombination, manchmal der einzige, größte Trost, den das Leben zu bieten hat. Zwar regnet es nie in Südkalifornien und daher auch nicht in Nicolas Winding Refns Film DRIVE, aber das Empfinden scheint gleich. Ob im grandiosen Sountrack mit Italiens Do it Better Inkarnationen und Cliff Martinez oder der herausragend guten Fotografie von Newton Thomas Sigel, der Film stellt seine Geschmackssicherheit und Coolness aus. Von der Skorpion Jacke, zum Auto des Drivers, funktioniert der Film auch als Referenz. Kenneth Anger, klar und 1967: POINT BLANK, BRANDED TO KILL, C`ERA UNA VOLTA IL WEST und allen voran Melvilles LE SAMOURAI. Ryan Goslings Charakter mit den Steve McQueen Manierismen erscheint bisweilen wie ein Amalgat dieser Filme. Trotzdem oder gerade deshalbt, erscheint DRIVE ein eigenständiger, wundervoller Film. Vielleicht der beste des letzten Jahres.

DRIVE ANGRY, eine Filmgewordene Allmachtsphantasie mit Autos, Frauen und Gewalt und Zerstörung, eine Menge davon. Film gesehen, Spass gehabt. DRIVE ANGRY ist B-Kino der 70er mit den Mitteln eines Hollywood A-Films und in 3D. DRIVE ANGRY und Ruggero Deodatos SHOOT FIRST, DIE LATER = das perfekte Double Feature. Weniger Spass bereitet das Sterben in SENNA, einem Dokumentarfilm über das Leben des tragisch verunglückten Formel 1 Piloten. Das Drama der Person Senna und das Drama des Rennsports aus unmittelbarer Nähe. Aus einer Zeit vor der Mixed Zone, als aller Schmutz und alle Emotionen sich direkt vor den Augen und Optiken der Kamerateams zugetragen haben. Man mag kaum glauben, was man sieht. Dritte, unbedingte Empfehlung. Bleibt die Frage: Haben wir es noch in uns und falls ja, wieviel und wenn es noch drin steckt, ist es dann Krebs? Oreo-Replikate und Cola Zero, genau was der Doktor verschrieben hat. Text beginnt mit Zitat, Text endet mit Zitat, beinah: „Put your hands on the wheel. Let the golden age begin. The window down, feel the moonlight on your skin. Let the desert wind cool your aching head, let the weight of the world drift away instead.“ Paßt auf Euch auf.

8 Antworten auf „#32: Drive“

Yo, Begeboys, mit „Brumm Brumm “ knüpft ihr an nicht vergessenen Glanzzeiten an.
Obwohl ich DRIVE ANGRY nur als lärmendes Furunkel in Erinnerung habe und ich eure Begeisterung dafür absolut nicht nachvollziehen kann (ich mochte BLOODY VALENTINE), macht es dennoch Spaß euch zu lauschen.
SENNA ist most definitely exzellent und auch ich bin kein Fan des Autorennsports.

Keep ‚em comin‘

Übrigens, „Black 5“ schmeckt (mir) bessser als die überzuckerten Oreos.

Word

Ich kann meine Freude euch wieder regelmäßig zu hören kaum in Worte fassen.

Manche der letzten besprochenen Filme kamen mir zwar etwas älter vor, und auch den Superheldenpodcast habt ihr wohl bereits vor nen paar Monaten aufgenommen (ihr habt noch nichtmal nen Trailer gesehen?!), aber ein bischen Vorrausdenken und Organisation kann ich euch wohl kaum übelnehmen, wenn ihr uns ab jetzt wieder regelmäßig beglückt.

Als Vorschläge für die Zukunft: „Hysteria“ zur Erfindung des Vibrators und „Act of Valor“ als Befriedigung aller Jungsträume!

P.S.: Und Luke Cage hat recht, Oreos sind gnadenlos – ja, schmerzhaft – überzuckert!

Schön dass ihr wieder da seid, aber was soll diese rumgeraschel und gefresse und geschmatze? Das war akustisch ziemlich ätzend und fast ein wenig unhöflich. Ein wenig zu entspannt. Vielleicht furzt ihr ja das nächste mal?

Die Schmatzerei und das Geknister nerven unfassbar, das geht echt überhaupt nicht.
Inhaltlich aber gut. Is also meckern auf hohem Niveau. Werd mich mal durch ältere Episoden hören, bin gespannt.

Mein Gott – Schmatzen, Knistern, Geraschel – das ist das Leben!
Bitte rachelt und schmatzt bald wieder – Großartig!

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